Jura-Promotion
Bewerbung Promotion

Bewerbung für eine Promotion

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Tobias Escherich
Aktualisiert am 
September 4, 2024
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Bewerbung für eine Promotion besteht in der Regel aus drei Schritten, einer schriftlichen Bewerbung, einem Bewerbungsgespräch und ggf. aus einem Exposé.
  • Die schriftliche Bewerbung besteht aus einem Anschreiben, dem Lebenslauf und den relevanten Zeugnissen, sofern der Lehrstuhl keine zusätzlichen Unterlagen verlangt.
  • Einige Lehrstühle verlangen zusätzlich, dass angehende Doktoranden in einem Exposé das eigene Forschungsprojekt auf bis zu 50 Seiten vorstellen und damit zeigen, dass sie wissenschaftlich Arbeiten können.

Wie läuft die Bewerbung für eine Promotion ab?

Eine Bewerbung für eine Promotion läuft in der Regel in drei Schritten ab:

  1. Schriftliche Bewerbung: Sowohl bei einer ausgeschriebenen Promotion als auch bei einer Initiativbewerbung ist die schriftliche Bewerbung der erste Schritt im Bewerbungsprozess.  
  2. Bewerbungsgespräch: Im Falle einer erfolgreichen schriftlichen Bewerbung folgt auf die schriftliche Bewerbung ein Bewerbungsgespräch.
  3. Ggf. Exposé: Dazu verlangen einige Doktorväter von angehenden Doktorranden, ein Exposé über die eigene Promotion zu verfassen.

Welche Bewerbungsunterlagen benötigt man für eine Promotionsbewerbung?  

Wenn man sich überlegt hat, bei welchem Doktorvater man sich eine Promotion vorstellen kann, besteht der nächste Schritt darin, sich auf den Webseiten der betreffenden Lehrstühle und Universitäten zu den Bewerbungsmodalitäten zu informieren. Ist aktuell eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Möglichkeit zur Promotion am betreffenden Lehrstuhl ausgeschrieben, stehen darin auch die Vorgaben, die eine Bewerbung erfüllen muss. Unabhängig davon machen jedoch viele Lehrstühle online auch konkrete Angaben zu (Initiativ-) Bewerbungen.

Soweit sich keine konkreten Angaben finden lassen, sollte eine Bewerbung zumindest folgende Unterlagen enthalten:  

  • einem Anschreiben,  
  • einem Lebenslauf und  
  • relevanten Zeugnissen (insb. die Examenszeugnisse).  

Was gilt es beim Anschreiben für eine Promotion zu beachten?  

Während sich im Hinblick auf den Lebenslauf eigentlich keine nennenswerten Besonderheiten ergeben, gilt es beim Anschreiben einige Aspekte zu bedenken:  

  • Das Forschungsvorhaben vorstellen: Im Rahmen des Anschreibens gilt es nicht nur Euch selbst kurz vorzustellen, sondern auch das Interesse des Professors an eurem Forschungsvorhaben zu wecken. Dabei ist es meistens zwar nicht zwingend notwendig bereits ein vollständig ausgearbeitetes Thema inkl. der konkreten Forschungsfragen zu präsentieren. Allerdings solltet Ihr das Themenfeld, mit dem Ihr Euch im Zuge des Forschungsprojektes befassen wollt, zumindest grob umreißen und erste Ansätze für interessante Forschungsfragen bzw. einen ersten Themenvorschlag präsentieren. Damit könnt Ihr andeuten, dass Ihr in der Lage seit selbstständig wissenschaftlich zu arbeiten und zeigen, dass Ihr Euch bereits mit der Materie befasst habt.  
    Außerdem könnt Ihr im Rahmen eures Themenvorschlags auch Bezüge zu Forschungsprojekten des Lehrstuhls machen, die Berührungspunkte zu eurem Thema haben, und so zeigen, dass Ihr Euch mit dem konkreten Lehrstuhl auseinandergesetzt habt. Auch der Besuch von Lehrveranstaltungen des konkreten Lehrstuhls könnt in eurem Anschreiben als Motivationsfaktor erwähnen.  
  • Die eigenen Vorstellungen kommunizieren: Neben der Darstellung eures anvisierten Forschungsvorhabens könnt Ihr das Anschreiben auch nutzen, um Eure Vorstellungen zum Ablauf der Promotion aufzuzeigen. Insbesondere sollte sich aus dem Anschreiben ergeben, ob Ihr während der Promotion gerne am Lehrstuhl arbeiten wollt oder lieber extern, also ohne gleichzeitige Anstellung am Lehrstuhl promovieren möchtet. Dies ist für einige Professoren nämlich eine sehr relevante Information bei der Bewerberauswahl. Möglicherweise kann es daneben auch sinnvoll sein die angestrebte Bearbeitungszeit mitzuteilen.  

Wie läuft das persönliche (Bewerbungs-)Gespräch ab?

Ist die schriftliche Bewerbung erfolgreich und der Lehrstuhlinhaber zieht eine Betreuung in Betracht, findet in der Regel ein persönliches Vorstellungsgespräch statt. Dabei geht es nicht nur darum, dass man einander persönlich kennenlernt, sondern meist auch darum, sich über das in Betracht kommende Thema/Themenfeld auszutauschen. Insofern ist es sinnvoll, wenn Ihr euch im Vorfeld nochmal vertieft mit eurem Themenvorschlag befasst, damit ein Austausch auf Augenhöhe möglich ist.

Weiter dient das Gespräch dazu, dass beide Seiten Ihre Vorstellungen zum Format der Promotion (intern oder extern) und zum konkreten Ablauf der Betreuung darlegen können, um festzustellen, ob ein Betreuungsverhältnis für beide Seiten sinnvoll ist. Dabei solltet Ihr Euch nicht zieren, Eure Fragen zu stellen. Schließlich ist Euch am Ende nicht geholfen, wenn Ihr zwar schnell einen Betreuer gefunden habt, sich jedoch während der Arbeit am Forschungsprojekt schnell herausstellt, dass ihr völlig unterschiedliche Vorstellungen vom Betreuungsverhältnis habt.  

Muss man ein Exposé schreiben?

Je nach Lehrstuhlinhaber werdet ihr, wenn dies nicht schon Voraussetzung für die Bewerbung ist, anschließend manchmal gebeten, ein Exposé zu dem abgesprochenen Thema zu verfassen, auf dessen Grundlage über die endgültige Annahme als Doktorrand entschieden wird. Ein solches Exposé hat den Zweck herauszuarbeiten, ob sich das Thema tatsächlich für eine Dissertation eignet und um zu prüfen, ob der Kandidat in der Lage ist, eigenständig wissenschaftlich zu arbeiten. Der Umfang eines solchen Exposés liegt in der Regel bei ca. 15-50 Seiten (Näheres dazu, wie man ein Exposé verfasst).

Erste Bewerbung erfolglos? Nicht entmutigen lassen!

Falls die erste Bewerbung nicht erfolgreich ist, ist das auch nicht schlimm. Viele Doktoranden finden erst nach mehreren Bewerbungen den richtigen Betreuer. Denn Promotionsplätze sind häufig knapp und viele Professoren haben genaue Vorstellungen von künftigen Doktoranden.

Habt Ihr dann Euren Betreuer gefunden, erfolgt die Anmeldung als Promotionsstudent und Ihr beginnt mit der Arbeit an eurem Forschungsvorhaben. Der konkrete Ablauf der Anmeldung unterscheidet sich zwar je nach Universität, allerdings findet ihr meist alle notwendigen Informationen auf der Internetpräsenz des Fachbereichs. Außerdem können euch sicherlich Euer Betreuer oder die Mitarbeiter des Promotionsbüros aufgrund ihrer Erfahrung bei Euren Fragen weiterhelfen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Kriterien sind entscheidend bei der Wahl eines Doktorvaters?
Die Wahl eines Doktorvaters sollte basierend auf der Übereinstimmung des Forschungsthemas mit den Interessenschwerpunkten des Betreuers, dessen wissenschaftlichem Renommee und der gewünschten Art der Betreuung getroffen werden.
Wie kann ich meine Chancen verbessern, einen Doktorvater zu finden?
Verbessere Deine Chancen, indem Du ein klar definiertes Forschungsthema vorlegst, das Interesse und Engagement zeigt, und indem Du Dich gründlich auf das Bewerbungsgespräch vorbereitest.
Was sollte ich tun, wenn meine erste Bewerbung um einen Doktorvater abgelehnt wird?
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Wie bewerbe ich mich für eine Promotion?
Auf eine Promotion bewirbt man sich "ganz klassisch". Man verschickt also ein Anschreiben mit Lebenslauf und den relevanten Zeugnissen.