Wahlstation bei der Europäischen Kommission

2023
Brüssel
Sustainable Finance
Zur Karriereseite
JurInsight Score
Zur Vorgehensweise
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Arbeitsatmosphäre
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Work-Life-Balance
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Ausbildung
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Einblicke
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Gehalt
0
€ / Wochen­arbeitstag
Jetzt bewerben

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Arbeit bei der Europäischen Kommission ist sehr wenig juristisch.
  • Bei der Europäischen Kommission hat man die Möglichkeit, in einem interdisziplinären Team mitzuarbeiten.
  • Brüssel ist eine sehr lebendige Stadt, mit sehr vielen jungen Leuten, die neu in Brüssel sind, sodass man sehr spannende Leute kennenlernt.

Erfahrungs­bericht

Der nachfolgende Bericht basiert auf den Erfahrungen einer Referendarin/eines Referendars, die/der ihre/seine Wahlstation bei der Europäischen Kommission in Brüssel absolviert hat und gibt ihre/seine persönlichen Eindrücke aus dieser Zeit wieder.

Was sind die Tätigkeits­schwerpunkte des Bereichs?

  • Der Bereich Sustainable Finance ist Teil des European Green Deal.
  • Die EU-Kommission verfolgt das Ziel, den Klimawandel zu stoppen. Dafür ist sehr viel Geld erforderlich, dieses kann nicht alleine von der Politik aufgebracht werden, entsprechend muss auch Geld aus der Privatwirtschaft in den Klimaschutz fließen.
  • Entsprechend wird das Ziel verfolgt, private Kapitalströme in nachhaltige Projekte fließen lassen. Dafür ist es erforderlich zu klassifizieren, wann ein Projekt als nachhaltig gilt.
  • Auf Basis dieser Klassifizierung sind institutionelle Finanzinvestoren (z.B. Fonds) verpflichtet, offenzulegen, wie viel % des Anlagevolumens in nachhaltige Projekte investiert wird.
  • Gesetzgebung in diesem Bereich, insbesondere zur Berichterstattung für Unternehmen in diesem Bereich.

Was waren deine Aufgaben?

  • Zu der Zeit ging es um zwei delegierte Rechtsakte.
  • Dabei ging es um die Taxonomie-Verordnung, welche 6 Umweltziele definiert und festlegt, wann eine wirtschaftliche Betätigung diese fördert.
  • In den delegierten Rechtsakten wurde festgelegt, wann eine wirtschaftliche Tätigkeit das Umweltziel fördert.
  • Die Rechtsakten waren schon recht weit fortgeschritten, somit kein eigenes Draften, sondern Absprache der Entwürfe mit den verschiedenen Generaldirektoraten.
  • Als Referendar bestand die Aufgabe primär darin, an den Besprechungen teilzunehmen und diese nachzubereiten, etwa durch das Verfassen eines Protokolls.
  • Kommunikation der Besprechung nach außen.
  • Die Mitgliedstaaten der EU haben die Möglichkeit, zu den Rechtsakten der EU Stellung zu nehmen. Meine Aufgabe war es, die Stellungnahmen zusammenzufassen.
  • Insgesamt musste ich fast keine Rechercheaufgaben übernehmen, dazu war allerdings die Arbeit auch sehr wenig juristisch.

Wie sah ein typischer Arbeitstag aus?

  • Zuordnung zu einem Team.
  • Zur Ausbildung bei der EU sollte man Wissen, dass die EU grundsätzlich das sog. „Blue Book Traineeship“ anbietet, das ist ein mehrmonatiges Traineeprogramm, Referendare sind allerdings kein Teil davon!
  • Inhaltlich machen Referendare das gleiche, nur man hat keine Einführungsveranstaltungen usw., allerdings können Referendare häufig auch zu den Veranstaltungen der Blue Books gehen.
  • Grundsätzlich sind die Events der Blue Books sehr gut, auch für Anschluss zu den anderen
  • Brüssel ist in etwa so teuer wie eine deutsche Großstadt. Der monatliche Mietpreis für eine etwas größere Wohnung liegt bei ca. 1200 € im Monat.
  • Brüssel ist eine sehr spannende Stadt, zum einen ist Brüssel sehr international und hat ein gutes Kulturangebot, gleichzeitig aber nicht so groß, dass man völlig untergeht.
  • Es gibt recht viele Events, z.B. auch von den Vertretungen der Bundesländer usw.
  • Auch wenn in Brüssel einige Referendare sind, gibt es kein strukturiertes Programm, um Anschluss zu finden.
  • Insgesamt sind in Brüssel allerdings sehr viele junge Leute, insbesondere auch bei der Kommission, die ebenfalls offen für Kontakte sind, sodass man in Brüssel sehr schnell neue Freunde findet.

Was hat dir besonders gut gefallen?

  • Sehr anderes Arbeiten als in der Kanzlei.
  • Sehr interaktive Arbeit, also nicht wie in der Kanzlei, dass man nur alleine arbeitet, sondern auch viele Besprechungen und Gespräche, um die eigene Arbeit abzustimmen.
  • Interdisziplinäre Team.
  • Sehr viele junge Leute bei der Kommission.

Was hat dir nicht gefallen bzw. wo siehst du Verbesserungsbedarf?

  • Man sollte berücksichtigen, dass die Station recht teuer ist.

Wie zeitintensiv war die Station?

  • Keine Nachtschichten, jedenfalls nicht für Referendare.
  • Vier Tage in der Woche, wobei fünf Tage in der Woche üblich sind, wenn man aber die vier Tage einfordert, hat es bei mir geklappt.
  • 9-18 Uhr.

Gibt es besondere Ausbildungs­angebote, wenn ja welche?

  • -

Wie weit im Voraus wurde sich auf die Station beworben?

  • Direkt beim Head of Unit beworfen
  • Über das Organigramm herausgefunden, wie der Abteilungsleiter heisst
  • E-Mail-Adresse dann gegoogelt
  • 8 Monate à Deutlich weniger hätte auch gereicht

Wie würdest du die Station bewerten? (Skala: 1-10; 1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut)

  • 8.