Jura-Referendariat
Verwaltungsstation Hamburg

Jura-Referendariat in Hamburg: Die Verwaltungsstation

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Aktualisiert am 
26.1.2024
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Es gibt keinen festen Zeitpunkt für die Verwaltungsstation, Referendare können die Verwaltungsstation frei legen.
  • Hamburger Behörden haben häufig alle Referendarsplätze weit im Voraus vergeben. Es gibt allerdings im Hamburger Umland, insbesondere in Niedersachsen, viele Verwaltungsbehörden mit sehr geringer Arbeitsbelastung, die schnell zu erreichen sind.
  • Verwaltungsrechtliche Klausuren in Hamburg haben häufig das Landesrecht aus anderen Bundesländern zum Gegenstand, entsprechend ist es wichtig, viele Klausuren zu lösen, um mit dieser Besonderheit umgehen zu können.

Zeitpunkt der Verwaltungsstation

Es gibt keinen festen Zeitpunkt für die Verwaltungsstation. Grundsätzlich können Referendare die Anwalts-, Verwaltungs- und erste Wahlstation so legen kann, wie es ihnen passt. § 43 Abs. 2 S. 2 HmbJAG schreibt allerdings vor, dass die Verwaltungsstation nicht direkt vor der Wahlstation II liegen darf. Deshalb können Referendare in Hamburg auswählen, ob sie die Verwaltungsstation an vierter oder fünfter Stelle in ihrem Referendariat liegen soll.  

Dauer und Inhalt des Einführungslehrgangs

Auch die Verwaltungsstation beginnt mit einem Einführungslehrgang. Der zweiwöchige Kurs dauert täglich fünf Stunden und wird häufig von einem Volljuristen aus einer Behörde geleitet. Während die Zusammensetzung der Teilnehmer des Lehrgangs in der Straf- und Zivilstation gleich bleibt, ändert sich die Zusammensetzung in dem Einführungslehrgang der Verwaltungsstation. Hintergrund ist, dass man in Hamburg die Anwalts-, Verwaltungs- und Wahl I Station frei legen kann. Deshalb absolvieren nicht alle Referendare, mit denen man das Referendariat begonnen hat, gleichzeitig die Verwaltungsstation. Dies hat allerdings auch seine Vorteile, so lernt man etwa aufgrund der unterschiedlichen Teilnehmer im Laufe des Referendariats viele Referendare kennen. Inhaltlich dreht sich der Lehrgang um die Klausuren im Öffentlichen Recht, etwa das Schreiben von Bescheiden oder Urteilen im Verwaltungsrecht. Allerdings ist auch dieser Lehrgang weit davon entfernt, allumfassend zu sein.

Lernen neben der Station

Aufgrund der inhaltlichen Lücken des Einführungslehrgangs und dem Fehlen einer stationsbegleitenden Arbeitsgemeinschaft ist das eigenständige Lernen zentral. Hierbei sollten Referendare allerdings bedenken, dass öffentlich-rechtliche Klausuren in Hamburg aufgrund des Ringtausches häufig das Verwaltungsrecht aus anderen Bundesländern zum Gegenstand haben, entsprechend sollten sich Referendare nicht zu stark auf das Hamburger Verwaltungsrecht fokussieren.  

Praktische Ausbildung

Um die Ausbildungsstelle in der Verwaltungsstation muss man sich selbstständig kümmern. Es besteht nicht die Möglichkeit, die Station im Ausland zu verbringen, allerdings kann die Wahlstation I für einen Auslandsaufenthalt bei einer Behörde (z.B. dem Auswärtigen Amt) genutzt werden. Bei der Wahl der Verwaltungsstation hat man sehr viel Auswahl, solange es sich um eine Behörde o.ä. handelt.

Auch kann die Verwaltungsstation gut zum Tauchen nutzen. Grundsätzlich gilt bezüglich der Arbeitsbelastung, dass die Belastung bei europäischen Behörden und Bundesbehörden deutlich höher ist als bei Landesbehörden. Hat man das Ziel zu tauchen, ist es empfehlenswert sich in den Erfahrungsberichten umzuschauen und im juristischen Umfeld umzuhören, wo die Arbeitsbelastung besonders niedrig ist.  

Die wenigen Hamburger Behörden, bei denen die Arbeitsbelastung eher gering ist, sind schon weit im Voraus voll. Wenn man die Verwaltungsstation bei einer Behörde mit geringer Arbeitsbelastung verbringen möchte, ist es empfehlenswert sich im Hamburger Umland, etwa in Lüneburg oder Buchholz in der Nordheide, umzuschauen. Dort gibt viele Verwaltungsbehörden, etwa die IHK, die Leuphana-Universität, Rechtsämter, Bürgermeister usw., die nur sehr selten Bewerbungen von Referendaren erhalten und deshalb häufig bereit sind, den Referendaren bei der Arbeitszeit entgegenzukommen. Außerdem kann man sich dort auch noch wenige Monate vor Beginn der Station bewerben. Auch beträgt der Fahrtweg nach Buchholz und Lüneburg lediglich 30 Minuten vom Hauptbahnhof.

Häufig gestellte Fragen