Jura-Referendariat
Anwaltsstation NRW

Jura-Referendariat in Nordrhein-Westfalen: Die Anwaltsstation & Examensvorbereitung

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Aktualisiert am 
4.11.2023
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Grundsätzlich ist die Anwaltsstation die letzte Station in Nordrhein-Westfalen vor den Examensklausuren und dauert 10 Monate. Es ist allerdings möglich, die Stationsreihenfolge bei Vorliegen vernünftiger Gründe zu verändern.
  • Während der Anwaltsstation findet alle acht Wochen eine sog. Klausurwoche statt in der vier Klausuren unter Examensbedingungen geschrieben werden.
  • Es ist möglich, die Station teilweise im Ausland zu verbringen. Allerdings sollte man im Blick behalten, dass man sich auf das Examen vorbereiten muss.

Dauer und Inhalt des Einführungslehrgangs

Ein Einführungslehrgang für die Anwaltsstation bereitet angehende Rechtsanwälte auf ihre Ausbildung vor. Der Lehrgang dauert je nach Dienststelle bis zu zwei Wochen und wird von Praktikern geleitet. Die Inhalte umfassen Grundfragen des Anwaltsgebühren- und Kostenrechts, des anwaltlichen Berufsrechts und der Anwaltshaftung sowie Rechtsberatung und Rechtsgestaltung im Zivilrecht, Strafrecht und öffentlichen Recht.

Häufigkeit und Inhalt der Arbeitsgemeinschaft  

Die Fortgeschrittenen-AG (F-AG) vertieft Ausbildungsinhalte und vermittelt zusätzliche Kenntnisse, insbesondere durch Originalklausuren aus dem 2. Examen. Die F-AG beinhaltet Themen wie Zwangsvollstreckung, Rechtsmittel im Zivilrecht, Strafgerichts- und Strafverteidigungsaufgaben im Strafrecht sowie Klage- und Verfahrensverfahren im einstweiligen Rechtsschutz im öffentlichen Recht.  

Was sind die Klausurenwochen?

Eine Besonderheit in NRW sind die integrierten Klausurenwochen, diese finden alle 8 Wochen statt und beinhalten 4 Klausuren unter Examensbedingungen (2 Klausuren aus dem Zivilrecht, je 1 aus dem Straf- und öffentlichen Recht). Diese Klausurenwochen sind bei der optimalen Vorbereitung auf das Examen ungemein hilfreich, da Sie den Ernstfall so realistisch wie möglich simulieren.  

Muss man neben der Arbeitsgemeinschaft noch lernen?

Zwar hat man mit dem Einführungslehrgang und der Fortgeschrittenen-AG Lernangebote vom Land, diese bereiten allerdings nicht ausreichend auf die Examensklausuren vor. Außerdem ist die Anwaltsstation häufig die letzte Station vor den Examensklausuren. Entsprechend ist das Lernen im Rahmen der Anwaltsstation sehr wichtig und nimmt in der Regel mehr Zeit in Anspruch als in den anderen Stationen.

Praktische Ausbildung

Die praktische Ausbildung erfolgt bei einem Anwalt, wobei man sich den Ausbilder selbst suchen muss. Rechtsanwälte/Rechtsanwältinnen aller Fachgebiete können die Ausbildung leiten, sofern sie als ausbildungsberechtigt bei der Rechtsanwaltskammer gelten bis zu 3 Monaten der Ausbildung können bei einer Notarin oder einem Notar, einem Unternehmen, einem Verband oder sonstigen Ausbildungsstelle absolviert werden, bei der eine sachgerechte rechtsberatende Ausbildung gewährleistet ist. Vorherige Überlegungen, welche Ziele man mit der Anwaltsstation verfolgt, sind daher wichtig. Auch sollte man entscheiden, ob man tauchen oder bis zum Ende der Station in der Kanzlei arbeiten möchte. Welche Ausgestaltung am besten passt, hängt vom Lerntyp und der Zeitgestaltung ab. Mögliche Vergütungen und die Reputation des Ausbilders sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Kann die Anwaltsstation im Ausland verbracht werden?

Die Anwaltsstation kann auch teilweise im Ausland verbracht werden, lediglich drei Monate der Station müssen in Deutschland verbracht werden. Ablauf und Arbeitsaufwand können je nach Ausbilder erheblich variieren.  

Wie hoch ist die Arbeitsbelastung während der Anwaltsstation?

Insgesamt ist die Anwaltsstation meist die anstrengendste Station, dies liegt allerdings primär daran, dass bei den meisten Referendaren die Examensklausuren auf die Anwaltsstation folgen, sodass viel Zeit mit dem Lernen verbracht wird.

Angebote zur Vorbereitung auf das Staatsexamen

Die Angebote zur Examensvorbereitung in Nordrhein-Westfalen beschränken sich fast ausschließlich auf die Arbeitsgemeinschaften und die Klausuren, die im Rahmen dieser geschrieben werden. Allerdings werden darüber hinaus noch vereinzelt Spezialveranstaltungen angeboten, an denen man freiwillig teilnehmen kann. Über die man rechtzeitig informiert.

Häufig gestellte Fragen

Was macht man in der Anwaltsstation?
Referendare unterstützen und arbeiten Anwälten in der Anwaltsstation zu. Je nach dem Tätigkeitsschwerpunkt des Anwaltes unterscheiden sich auch die konkreten Aufgaben von Referendaren. Vom Verfassen eines Testaments, dem Schreiber einer Klage oder der Mitarbeit bei einer Due-Diligence ist vieles möglich.
Was ist die Anwaltsstation?
In der Anwaltsstation lernen Referendare die praktische Arbeit von Rechtsanwälten kennen. Die praktische Ausbildung erfolgt bei einem Rechtsanwalt, die theoretische Ausbildung erfolgt im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft.