Wahlstation in der Justizvollzugsanstalt Tegel

2024
Berlin
Teilanstaltsleitung in der Sozialtherapeutischen Anstalt
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JurInsight Score
Zur Vorgehensweise
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Arbeitsatmosphäre
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Work-Life-Balance
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Ausbildung
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Einblicke
5/5 Sterne4,5/5 Sterne4/5 Sterne3,5/5 Sterne3/5 Sterne2,5/5 Sterne2/5 Sterne1,5/5 Sterne1/5 Sterne
Gehalt
0
€ / Wochen­arbeitstag
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Referendare arbeiten direkt im Gefängnis und haben viel Kontakt mit Gefängnisinsassen.
  • Referendare nehmen an sehr vielen Besprechungen und Terminen teil und bekommen dadurch spannende Einblicke in das Leben im Gefängnis.
  • Insbesondere für Referendare, die sich vorstellen können, als Richter zu arbeiten, ist die Station sehr zu empfehlen.

Erfahrungs­bericht

Der nachfolgende Bericht basiert auf den Erfahrungen einer Referendarin/eines Referendars, die/der ihre/seine Wahlstation in der Justizvollzugsanstalt Tegel in Berlin absolviert hat und gibt ihre/seine persönlichen Eindrücke aus dieser Zeit wieder.

Was sind die Tätigkeits­schwerpunkte des Bereichs?

  • Die Justizvollzugsanstalt besteht aus vielen Teilanstalten, z.B. zur Sicherungsverwahrung, Sozialtherapie, zum Regelvollzug (TA II), usw.
  • Als Referendar hat man die Möglichkeit, sich die Teilanstalt auszusuchen, in der man arbeiten möchte.
  • Referendare arbeiten direkt mit der Leitung der Teilanstalt und unter Umständen auch direkt mit der Anstaltsleitung zusammen.
  • Innerhalb ihrer Teilanstalt ist die Anstaltsleitung für alle anfallenden Themen zuständig. Dabei geht es auch viel um die Leitung der Angestellten (z.B. den Vollzugsbeamten, den Psychologen usw.).  
  • Inhaltlich geht es dabei etwa um Fragen wie mögliche Lockerungen des Vollzugs bei Gefängnisinsassen usw.
  • Ein großer Bestandteil der Arbeit besteht auch in Gesprächen mit den Gefängnisinsassen über alle möglichen Themen, so gibt es etwa einmal im Monat ein Gespräch mit den Gefangenenvertretern, in denen alle Themen besprochen werden, welche die Gefangenen und den Gefängnisalltag betreffen.
  • Aber auch viel Austausch mit anderen Teilanstaltsleitern.

Was waren deine Aufgaben?

  • Teilnahme an den Gesprächen mit den Gefangenen, aber keine eigene Gesprächsführung bei konkreten Entscheidungen, die die Gefangenen betreffen.
  • Als Referendar hat man sein Büro direkt neben der Teilanstaltsleiterin, dazu kommt, dass die Büros mitten in der Anstalt sind. Entsprechend bekommt man einen sehr guten Einblick in den Alltag im Gefängnis und hat auch viel und direkten Kontakt mit den Gefängnisinsassen.
  • Ich hatte die Möglichkeit, an sehr vielen Gesprächen teilzunehmen. Dabei ist man eher etwas im Hintergrund, bekommt dadurch aber einen sehr guten Einblick in die Arbeit im Gefängnis.
  • Inhaltlich habe ich mehrere Gutachten verfasst, dabei ging es um alle möglichen Fragen des Gefängnisalltages, sodass die Fragen von Fragen des Einkaufes bis zu Vollzugsmaßnahmen gingen.
  • Inhaltlich hatte ich in vielen Fällen die Möglichkeit, selbst zu steuern, an welchen Terminen ich teilnehme, entsprechend konnte man die Ausgestaltung der Station gut selbst steuern.
  • Es war möglich/Teil der Ausbildung, an Terminen in anderen Teilanstalten teilzunehmen.
  • Referendare haben die Möglichkeit, in einer Nachtschicht mitzuarbeiten oder sofern möglich an einer Ausbruchsübung teilzunehmen.

Wie sah ein typischer Arbeitstag aus?

  • Beginn ca. um 9 Uhr, der Arbeitstag endet ca. um 16/17 Uhr.
  • Die Arbeitstage in der Woche sind flexibel und können auch jede Woche verändert werden, man arbeitet aber immer nur drei Tage die Woche
  • Die Arbeitstage waren sehr unterschiedlich.
  • Bevor man an Gesprächen teilgenommen hat, insb. an Gesprächen mit Gefängnisinsassen, hat man sich auf diese Gespräche idR dadurch vorbereitet, dass man die Akte des Insassen gelesen hat.
  • Ein wesentlicher Bestandteil des Arbeitstages war die Teilnahme an den verschiedenen Gesprächen (s.o.), in der Zwischenzeit habe ich mich den juristischen Gutachten zugewendet.
  • Insgesamt bestand der Arbeitstag aus viel Zuhören und Hospitieren und weniger aus reiner „Schreibtischarbeit“
  • Es gibt eine Kantine, die Gefängnisküche, in der Gefängnisinsassen kochen, welche eine Ausbildung zum Koch machen, dort kann man essen.
  • Es ist grundsätzlich möglich, gemeinsam mit anderen Angestellten Mittagspause zu machen.

Was hat dir besonders gut gefallen?

  • Durch die Station hat sich die Perspektive auf Gefängnisinsassen geändert, aufgrund der vielen Gespräche und auch des intensiven Austausches war es möglich, etwas besser die Hintergründe und Lebensgeschichten der Insassen kennenzulernen.
  • Die Arbeit in der Station ist sehr abwechslungsreich und Referendare haben die Möglichkeit, die Ausgestaltung der Station selbst zu steuern.
  • Wenn man sich vorstellen kann, als (Straf-)Richter zu arbeiten, ist die Station sehr empfehlenswert, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie das Leben in einem Gefängnis ist.
  • Gleichzeitig handelt es sich bei einer Justizvollzugsanstalt aber auch um eine Behörde, sodass man einen guten Einblick in den Aufbau und die Entscheidungswege in einer Behörde erfährt.

Was hat dir nicht gefallen bzw. wo siehst du Verbesserungsbedarf?

  • Recht hierarchische Organisation der Behörde.
  • Der Umgang mit den Gefangenen ist teilweise recht hart.

Wie zeitintensiv war die Station?

  • 3 Tage in der Woche
  • Arbeitszeiten: s.o.

Gibt es besondere Ausbildungs­angebote, wenn ja welche?

  • -

Wie weit im Voraus wurde sich auf die Station beworben?

  • 1 Jahr.

Wie würdest du die Station bewerten? (Skala: 1-10; 1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut)

  • 9