Verwaltungsstation beim Bundespräsidialamt

2024
Berlin
Verfassung und Recht / Justiziariat (Z 5)
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Arbeitsatmosphäre
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Work-Life-Balance
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Ausbildung
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Einblicke
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Gehalt
0
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Beim Bundespräsidialamt bearbeitet man häufig Aufgaben, welcher der Behördenleitung, also dem Bundespräsidenten, vorgelegt werden.
  • Eine wesentliche Aufgabe für Referendare beim Bundespräsidialamt ist die Prüfung von Gesetzen bezüglich ihrer formellen und materiellen Rechtmäßigkeit.
  • Das Justiziariat besteht nur aus 8 Mitarbeitern, entsprechend ist der Kontakt sehr eng.

Erfahrungs­bericht

Der nachfolgende Bericht basiert auf den Erfahrungen einer Referendarin/eines Referendars, die/der ihre/seine Verwaltungsstation beim Bundespräsidialamt im Justiziariat in Berlin absolviert hat und gibt ihre/seine persönlichen Eindrücke aus dieser Zeit wieder.

Was sind die Tätigkeits­schwerpunkte des Bereichs?

  • Das Justiziariat berät den Bundespräsidenten in rechtlichen Fragen. Dabei sind die Aufgaben sehr divers, so können etwa Fragen zum Vergaberecht, zu Personalangelegenheiten, zur Prüfung der Strafbarkeit von Verhalten Dritter, wenn Bundespräsident antragsberechtigt oder geschädigt, auftreten, teilweise handelt es sich aber auch um die Verhandlung von Versicherungsverträgen für Veranstaltungen usw.
  • Prüfung von Bundesgesetzen, die zur Ausfertigung beim Bundespräsidenten liegen, bezüglich ihrer formellen und materiellen Rechtmäßigkeit.
  • Beantwortung von Bürgerbriefen.
  • Die behandelten Rechtsgebiete sind primär das Verfassungsrecht und das Verwaltungsrecht.
  • Beantwortung von Anfragen nach Informationsfreiheitsgesetz.
  • Information des Bundespräsidenten über rechtliche Vorgänge, die für ihn persönlich oder gesellschaftlich relevant sind (z.B. Prüfung der Rechtmäßigkeit des Verhaltens von Klimaklebern).

Was waren deine Aufgaben?

  • Als Referendar wird man vollständig in das Team und die Aufgaben der Abteilung integriert.
  • Grundsätzlich haben Referendare eine gleichwertige Stellung wie die Referenten, nur dass über die Arbeit nochmal drüber geschaut wird.
  • Ausnahme: Verschlusssachen, also besonders vertrauliche Vorgänge, erhalten Referendare eher selten.
  • Als Referendare ist eine übliche Aufgabe, ein auszufertigendes Gesetz in formeller und materieller Hinsicht zu prüfen.
  • Im Übrigen Mitarbeit bei den o.g. Aufgaben.
  • Als Referendar muss man mehrere Bürgerbriefe pro Woche beantworten.
  • Man übernimmt auch klassische Verwaltungsaufgaben, z.B. der Entwurf eines Bescheides.
  • Inhaltlich stellen die Aufgaben einen guten Mix aus langfristigen und kurzfristigen Aufgaben dar, sodass man stets etwas zu tun hat.

Wie sah ein typischer Arbeitstag aus?

  • Im Bundespräsidialamt arbeiten ca. 250 Beschäftigte, also recht kleine Behörde.
  • Rechtsabteilung ist entspr. ebenfalls recht klein (ca. 8 Angestellte).
  • Ca. 2 Referendare zeitgleich dort.
  • Aufgrund der geringen Größe, ein sehr guter, enger Kontakt im Team.
  • Recht entspannte Atmosphäre.
  • Referatsrunde einmal wöchentlich für den Austausch im Team und die Verteilung der Aufgaben.
  • Gemeinsame Mittagspause im Team ist üblich.
  • Bundespräsidialamt hat eine eigene Kantine, wobei die Kantine selbst durchwachsen ist, insb. unter Berücksichtigung des Preises.
  • Das Mittagessen und der anschließende Kaffee im Team kosten ca. 10 Euro am Tag, man kann allerdings auch Essen mitbringen, was man auch in der Kantine essen kann.
  • Es gibt keine wirkliche Alternative zur Kantine.
  • Der Bundespräsident isst selbst häufig in der Kantine, sodass man diesen dort häufig trifft.

Was hat dir besonders gut gefallen?

  • Sehr große Nähe zu zentralen politischen Entscheidungen.
  • Gute Einblicke in die politischen Vorgänge in Berlin.
  • Teilweise besteht die Möglichkeit, an Terminen des Bundespräsidenten teilzunehmen.
  • Größere Nähe zur Politik als im Bundeskanzleramt, da das Bundespräsidialamt deutlich kleiner ist, sodass man einen deutlich besseren „Gesamtüberblick“ hat und sich nicht ausschließlich mit einem Thema beschäftigt.
  • Im Gegensatz zu Fachministerien weniger Einfluss des parteipolitischen Tagesgeschäfts
  • Möglichkeit, im Verfassungsrecht praktisch zu arbeiten.
  • Team ist persönlich sehr angenehm.

Was hat dir nicht gefallen bzw. wo siehst du Verbesserungsbedarf?

  • Man sollte berücksichtigen, dass Berlin recht teuer ist.
  • Aufgrund der vollen Integration in das Team nimmt man auch an Meetings teil, zu denen man nicht wirklich etwas beitragen kann und die sich regelmäßig ziehen.

Wie zeitintensiv war die Station?

  • Arbeitszeiten eher flexibel.
  • Arbeitsbeginn zw. 9-10 Uhr.
  • Arbeitsende zw. 16 und 18 Uhr, bei akuten Aufgaben kann es auch länger werden, sofern man darauf Lust hat.

Gibt es besondere Ausbildungs­angebote, wenn ja welche?

  • Man hatte die Möglichkeit, einmal in der Woche einen Aktenvortrag zu halten, mit echten Examensfällen. Da die Referenten häufig abgeordnete Verwaltungsrichter sind, sind diese fachlich sehr gut und können einem gute Tipps geben!
  • Man konnte an vielen Führungen usw. teilnehmen, wobei diese keinen Examensbezug haben.

Wie weit im Voraus wurde sich auf die Station beworben?

  • 10 Monate.

Wie würdest du die Station bewerten? (Skala: 1-10; 1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut)

  • 9, wenn man sich für Verfassungsrecht, insbesondere auch Staatsorganisationsrecht interessiert.
  • Die Station ist in dem Sinne besser als im Bundeskanzleramt oder in Fachministerien, als dass man regelmäßig mit den Aufgaben der Behördenleitung bzw. dem durch die Behörde unterstützten Amtsträger in Berührung kommt und deren Entscheidungen (rechtlich) vorbereitet, d.h. z.B. der Bundespräsident auch regelmäßig konkrete Arbeitsergebnisse der Referendare vorgelegt bekommt.
  • Referatsleiter ist sehr gut vernetzt in Politik und Justiz und hat Interesse an der Förderung seiner ehemaligen Referendare.