Verwaltungsstation im Justitiariat der Leuphana Universität Lüneburg

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Das Wichtigste in Kürze:

Die von Referendaren übernommenen Aufgaben haben nur eine geringe Examensrelevanz.
Die Universität ist sehr digital, sodass Akten auch digital verschickt werden können.
Es bleibt ausreichend Zeit für die Vorbereitung auf das Examen

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Erfahrungsbericht

Der nachfolgende Bericht basiert auf den Eindrücken einer Referendarin/eines Referendars, die/der ihre/seine Verwaltungsstation an der Leuphana Universität in Lüneburg absolviert hat und gibt ihre/seine Eindrücke aus dieser Zeit wieder.

Was sind die Tätigkeitsschwerpunkte des Bereichs?

Prüfungsrecht, Studienplatzzulassungen, Datenschutz

Was waren deine Aufgaben?

Die mir zur Bearbeitung aufgegebenen Akten/Themen kamen sowohl (klassisch für eine Universität) aus dem Prüfungsrecht, aber es waren auch abstrakte Sachverhalte (z.B. Zulässigkeit geplanter Punkte in den Universitätsrichtlinien oder Kostenentscheidungen im Widerspruchsverfahren) zu begutachten.

Wie sah ein typischer Arbeitstag aus?

Die Aufgaben werden größtenteils aus dem Home Office bearbeitet. Bei Rückfragen, Wünschen oder Anmerkungen haben wir dann telefoniert.
Zwei mal wöchentlich findet zudem ein Jour fixe statt (1x online, 1x in Präsenz), woran ich AG-bedingt nur an jeweils einem Termin pro Woche (in Präsenz) teilgenommen habe. Beim Jour fixe habe ich dann auch immer meine fertig bearbeitete Akte/Aufgabe im Team vorgestellt und auch als Referendar wurde man in Fachdiskussionen einbezogen.
Bei interessanten Terminen/Meetings wurde mir zudem die Möglichkeit gegeben, an diesen teilzunehmen.

Was hat dir besonders gut gefallen?

Die anfallenden Aufgaben sind sehr abwechslungsreich. Im Justiziariat werden sämtliche rechtlichen Belange der Universität (also z.B. auch zivilrechtliche Angelegenheiten, immer aber im Kontext der Uni als Körperschaft des Öffentlichen Rechts) behandelt und auch das Datenschutz-Team ist hier angesiedelt, was die Aufgaben per se schon vielfältiger macht als z.B. in einem Rechtsamt.
Weiterhin wurde sehr auf meine Wünsche eingegangen und ich wurde auch regelmäßig gefragt/vor die Auswahl gestellt, wenn mehrere denkbare Themengebiete in Frage kamen.
Man bekommt außerdem von Tag 1 an eine Dienst-E-Mail gestellt, über die man Akten verschlüsselt schicken und erhalten kann. Als ich z. B. etwas kränkelte, habe ich meine Akte einfach digital zur Verfügung gestellt bekommen, damit ich nicht in die Uni kommen musste. Eine positive Überraschung angesichts der mittelalterlichen Arbeitsweisen in Zivil- und Staatsanwaltschaftsstation.
Zudem wurde ich zu den jeweiligen Aufgaben, falls nötig, vorab mit Literatur bzw. Quellen versorgt.

Was hat dir nicht gefallen bzw. wo siehst du Verbesserungsbedarf?

Kein Kritikpunkt an meiner spezifischen Station, sollte man aber wissen: Wenn du rein nach der Examensrelevanz wählen möchtest, solltest du eher in ein Rechtsamt o.Ä. gehen.
Aufgaben aus dem Prüfungsrecht, Datenschutzrecht usw. wurden zwar immer auch in der aus der AG gewohnten Struktur bearbeitet (wie in der Klausur), sind natürlich aber inhaltlich wenig relevant für das Examen. Wenn du am Ende der Station 50 Widerspruchsbescheide aus den examensrelevanten Bereichen wie z.B. Kommunalrecht, Baurecht, Umweltrecht und Schulrecht geschrieben haben willst, ist dies nicht die Station deiner Wahl. Ich persönlich war aber eher sehr froh um die Abwechslung.

Wie zeitintensiv war die Station?

Im Schnitt ein Präsenztag vor Ort. Auf den allgemeinen Lernaufwand sowie Vor- und Nachbereitung der AGs sowie für Klausuren wurde viel Rücksicht genommen.