Wahlstation bei der Europäischen Kommission

Kein Angabe
Brüssel
Directorate-General for Competition (DG COMP)
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JurInsight Score
Zur Vorgehensweise
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Arbeitsatmosphäre
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Work-Life-Balance
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Ausbildung
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Einblicke
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Gehalt
0
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Referendare werden intensiv in die Arbeit eingebunden und erhalten tiefe Einblicke in die Arbeit der EU
  • In Brüssel sind sehr viele Referendare, sodass man sehr schnell Anschluss findet.
  • Referendare können an vielen Events der EU, von Konsulaten usw. teilnehmen.

Erfahrungs­bericht

Der nachfolgende Bericht basiert auf den Erfahrungen einer Referendarin/eines Referendars, die/der ihre/seine Wahlstation bei der Europäischen Kommission in Brüssel absolviert hat und gibt ihre/seine persönlichen Eindrücke aus dieser Zeit wieder.

Was sind die Tätigkeits­schwerpunkte des Bereichs?

  • Die Aufgabe der Generaldirektion Wettbewerb (DG COMP) ist es, die EU-Wettbewerbsvorschriften durchzusetzen. Sie schreitet auf europäischer Ebene ein, wenn einzelne Unternehmen illegale Absprachen treffen und ihre marktbeherrschende Stellung missbräuchlich ausnutzen. DG COMP prüft z.B. Fusionen von Unternehmen, deren Umsätze bestimmte Grenzwerte überschreiten, und stellt sicher, dass mitgliedsstaatliche Beihilfen nicht gegen das EU-Recht verstoßen.
  • DG COMP ist wiederum in einzelne Abteilungen untergliedert, die z.B. auf verschiedene Märkte spezialisiert sind. Ich war in der Abteilung „Antitrust: Pharma & Health Services“ tätig.

Was waren deine Aufgaben?

  • Ich wurde als Referendarin wie ein vollwertiges Teammitglied behandelt und bei allen Teambesprechungen etc. dabei.
  • Bei zwei Projekten war ich sehr intensiv eingebunden. Ich habe also nicht nur im Hintergrund einzelne Rechtsfragen beantwortet, sondern durfte das Team bei der Gestaltung der Fälle unterstützen. Inhaltlich ging es in dem einen Projekt um die Auswertung und Aufbereitung von Beweismitteln im Rahmen von Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen europäisches Kartellrecht im Zusammenhang mit der Durchsetzung von Patenten. Hauptbestandteil der Tätigkeit war die Prüfung interner Dokumente, was mich inhaltlich an Due Diligence Prüfungen in Kanzleien erinnerte. Das andere Projekt betraf eine Beschwerde an die Europäische Kommission betreffend Art. 106 AEUV im Bereich des deutschen Sozialversicherungsrechts.

Wie sah ein typischer Arbeitstag aus?

  • Ich hatte eine 40-Stunden-Woche. Das Büro habe ich mir mit 2-3 anderen Trainees geteilt.
  • In meinem Team wurde größtenteils Englisch gesprochen. Je nach Zusammensetzung wird in manchen Teams auch viel Französisch gesprochen.
  • Als Referendarin war ich als „atypical trainee“ angestellt, was bedeutet, dass ich zwar nicht bezahlt wurde, dafür aber nicht das Bewerbungsverfahren für die Blue Book Traineeship (das fünfmonatige Trainee-Programm der EU) durchlaufen musste. Mit ein bisschen Eigeninitiative konnte ich dennoch an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen, z.B. an Kanzlei-Events oder an Q & A Runden mit dem Director General und der Kommissarin.

Was hat dir besonders gut gefallen?

  • Das Umfeld in Brüssel ist sehr international und man lernt schnell viele interessante Leute kennen. Regelmäßig fanden Abendveranstaltungen in Botschaften, Kanzleien und EU-Institutionen statt, sodass man gut Eventhopping betreiben konnte. Wer viele Events mitnehmen möchte, sollte sich am Anfang darum bemühen, in die verschiedenen Email-Verteiler aufgenommen zu werden.  
  • Anders als bei meiner Station in einer Hamburger Behörde fühlte sich die Station bei der Kommission selten nach „Verwaltung“ an. Zumindest in meinem Team wirkten alle Mitarbeiter kompetent und motiviert.
  • Mit hat die Arbeit bei DG COMP sehr gut gefallen, weil das ein Bereich ist, in dem die EU wirklich Kompetenzen hat.
  • Beeindruckt hat mich auch der EU-Spirit: Alle vor Ort brennen für die europäische Idee und sind deshalb auch bei der Arbeit sehr motiviert.
  • In Brüssel finden viele Konzerte und Festivals statt und man kommt mit dem Zug oder Bus schnell in andere belgische bzw. europäische Städte.  
  • Allgemein würde ich empfehlen, eine Station in Brüssel in den Frühling oder Sommer zu legen.

Was hat dir nicht gefallen bzw. wo siehst du Verbesserungsbedarf?

  • Die EU Bubble ist in der Stadt definitiv ein Fremdkörper, was mir persönlich ein ungutes Gefühl gegeben hat.

Wie zeitintensiv war die Station?

  • Ich habe 5 Tage in der Woche gearbeitet, hatte also keinen Lerntag. Das war vorher auch so vereinbart worden.
  • Eine Station bei DG COMP ist im Vergleich zu anderen Generaldirektionen deutlich zeitintensiver, aber meiner Meinung nach auch besonders spannend.

Gibt es besondere Ausbildungs­angebote, wenn ja welche?

  • -

Wie weit im Voraus wurde sich auf die Station beworben?

  • 8 Monate
  • Die erste Schwierigkeit bestand darin, die richtige E-Mail-Adresse für die Bewerbung zu finden. Ich habe meine Bewerbung an HR-BXL-OTHER-AGENTS-COMP@ec.europa.eu geschickt. Daraufhin habe ich folgende Informationen erhalten: „If you meet all the eligibility criteria described above and this is still of interest to you, please send me by return of email your motivation letter (indicating the period of your availability) and your CV (indicating your nationality and date of birth). Your application will then be sent to the relevant services of DG COMP and in case a particular unit is interested in your profile, you will be contacted directly by the colleagues.“ Mich haben dann verschiedene Abteilungen kontaktiert, allerdings erst einen Monat nach meiner Bewerbung.

Wie würdest du die Station bewerten? (Skala: 1-10; 1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut)

  • 8