Wahlstation bei der Deutschen Botschaft

2023
Tokio
Wirtschaft
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Ausbildung
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Einblicke
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Gehalt
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Im Wirtschaftsbereich der Deutschen Botschaft in Tokio besteht eine wesentliche Aufgabe darin, Delegationsreisen von deutschen Politikern vorzubereiten.
  • Tokio ist eine sehr vielseitige Stadt, in der man extrem viel entdecken kann.
  • Viele Japaner sprechen nicht fließend englisch, entsprechend ist die Verständigung teilweise schwierig.

Erfahrungs­bericht

Der nachfolgende Bericht basiert auf den Erfahrungen einer Referendarin/eines Referendars, die/der ihre/seine Wahlstation in der Deutschen Botschaft in Tokio absolviert hat und gibt ihre/seine persönlichen Eindrücke aus dieser Zeit wieder.

Was sind die Tätigkeits­schwerpunkte des Bereichs?

  • Vorab sollte man wissen, dass Referendare in der deutschen Botschaft in Tokio immer in den Bereichen Wirtschaft oder Politik arbeiten.
  • Fast jede Woche besucht eine deutsche Delegation, z.B. Mitglieder des Bundestages, Mitglieder des Verkehrsausschusses usw., Japan. Eine zentrale Aufgabe des Bereiches Wirtschaft besteht darin, Reisen von diesen Delegationen zu organisieren bzw. Gesprächspartner für entsprechende Delegationen zu finden.  
  • Dabei sind die Aufgaben sehr unterschiedlich, von der Vermittlung von Gesprächspartnern bis zur genauen Organisation eines Besichtigungstermins ist vieles möglich.
  • Entsprechend hat die Arbeit des Bereiches starke Überschneidungen mit einer Eventagentur.
  • Der Bereich arbeitet deshalb auch sehr wenig juristisch und die Arbeit besteht primär in der Organisation.
  • Darüber hinaus gehört es auch zu den Aufgaben des Wirtschaftsbereiches, diplomatische Korrespondenzen zu verfassen zu wirtschaftlichen Themen, die für Deutschland relevant sind. Diplomatische Korrespondenzen sind ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Botschaften, das Ziel der diplomatischen Korrespondenzen besteht darin, das bei den Botschaften vorhandene Fachwissen über die lokalen Gegebenheiten in die Zentrale in Berlin zu übermitteln.
  • Dazu gehört es auch zu den Aufgaben von Referendaren, Veranstaltungen zu besuchen.
  • Eine weitere Aufgabe besteht darin, Reden / Grußworte für den Botschafter zu schreiben.

Was waren deine Aufgaben?

  • Eine häufige Aufgabe von Referendaren besteht darin, Programmhefte für Delegationsreisen zu verfassen. Wenn die o.g. Delegationen kommen, erhalten diese stets ein Programmheft, welches strengen formalen Vorgaben unterliegt. Entsprechend ist es eine recht umfangreiche Aufgabe, das Programmheft zu verfassen und an die Formalia anzupassen.
  • Die zweite Hauptaufgabe besteht darin, diplomatische Korrespondenzen zu verfassen. Dabei ist die mögliche Bandbreite an Themen extrem unterschiedlich. Den Themen der diplomatischen Korrespondenz ist am Ende lediglich gemein, dass die Themen für Deutschland relevant sein müssen. Beispielsweise habe ich eine diplomatische Korrespondenz zu seltenen Erden in Japan verfasst.
  • Insgesamt war das Verfassen der diplomatischen Korrespondenzen eher wie Aufsätze in der Schule zu schreiben.
  • Auch die diplomatischen Korrespondenzen sind nicht juristisch, insgesamt habe ich im Laufe der Station fast keine juristische Aufgabe bearbeitet.

Wie sah ein typischer Arbeitstag aus?

  • Die Botschaft in Tokio ist recht groß, in der Botschaft arbeiten insgesamt ca. 60 Mitarbeiter.
  • Entsprechend gibt es stets mehrere Praktikanten und Referendare in der deutschen Botschaft. Diese teilen sich ein Büro, sodass man direkt einfach Anschluss findet.
  • Dazu gab es eine Whatsapp-Gruppe mit Referendaren aus anderen Ländern (z.B. Schweiz, Frankreich usw.).
  • Die Botschaft in Tokio hat einen Tennisplatz, der auch zum Fußballspielen genutzt werden kann. Einmal in der Woche wird dort nach der Arbeit zusammen Fußball gespielt.
  • Japan eignet sich sehr gut zum Reisen, nicht nur Tokio selbst, sondern auch die Umgebung ist sehr spannend. Um Tokio herum sind viele benachbarte Städte, die man gut besuchen kann, auch gibt es in Japan sehr viel Natur zu entdecken, sodass man die Wochenenden und den Lerntag auch gut mit Reisen verbringen kann.  
  • Man sollte allerdings wissen, dass es in Japan nur recht wenige Menschen gibt, die fließend englisch sprechen. Zwar kommt man auch mit Google Translate weit, sodass man nicht „aufgeschmissen“ ist, aber manchmal kann es zu Kommunikationsproblemen kommen.
  • Sehr angenehm ist allerdings, dass Japaner extrem hilfsbereit sind.
  • Die Botschaft unterstützt einen ein wenig bei der Wohnungssuche, die Preise für ein Zimmer in einem Haus mit mehreren Zimmern beträgt ca. 650 € im Monat, wobei es bei solchen Zimmern häufig verboten ist, Menschen nachts zu Besuch zu haben. Die Preise für eine eigene Wohnung fangen bei ca. 800 € an.
  • Lebensmittel sind in Japan (zur Zeit aufgrund des schwachen Yen) deutlich günstiger als in Deutschland, insb. ist es auch deutlich günstiger, Essen zu gehen, die Preise für ein Essen liegen häufig bei deutlich unter 10 €.
  • Sehr gute Atmosphäre in der Botschaft, sehr freundlicher Umgang.
  • Es gibt sehr viele Abendveranstaltungen, zu denen auch Referendare kommen konnten.

Was hat dir besonders gut gefallen?

  • Wenn man nicht juristisch arbeiten möchte, sehr gute Station, wenn man hingegen juristisch arbeiten möchte, dann ist es die falsche Station.
  • Eine der seltenen Möglichkeiten, im Referendariat Auslandserfahrung zu sammeln.
  • Interdisziplinäres Team: In der Wirtschaftsabteilung arbeitet man eng mit Nicht-Juristen zusammen.
  • Sehr guter Einblick in einen sehr attraktiven Job, was für die Berufsorientierung sehr hilfreich ist.

Was hat dir nicht gefallen bzw. wo siehst du Verbesserungsbedarf?

  • Weil es nicht juristische Arbeit ist, ist etwas Eingewöhnungszeit in die Arbeit erforderlich.

Wie zeitintensiv war die Station?

  • 4 Tage in der Woche.
  • 9-18 Uhr: Danach schließt die Botschaft, man kann also nicht länger arbeiten.
  • Freitag um 15 Uhr Feierabend, deshalb sollte man Freitag nicht frei machen, sondern den Lerntag eher auf einen anderen Tag legen.

Gibt es besondere Ausbildungs­angebote, wenn ja welche?

  • -

Wie weit im Voraus wurde sich auf die Station beworben?

  • Offizielles Auswahlverfahren
  • Wichtig: Man kann es nicht wirklich beeinflussen, wo man landet.

Wie würdest du die Station bewerten? (Skala: 1-10; 1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut)

  • 8.