Wahlstation beim Arbeitsgericht Göttingen
Arbeitsatmosphäre
Work-Life-Balance
Ausbildung
Einblicke
Gehalt
0
€ / Wochenarbeitstag
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Ablauf der Station entspricht dem Ablauf der Zivilstation.
- Wer seinen Aktenvortrag im Arbeitsrecht erhält, bekommt beim Arbeitsgericht einen umfassenden Einblick in das prozessuale und materielle Arbeitsrecht.
- Aufgrund der Kürze der Station erhält man keinen Einblick in den Ausgang umfangreicherer Verfahren.
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Erfahrungsbericht
Der nachfolgende Bericht basiert auf den Erfahrungen einer Referendarin/eines Referendars, die/der ihre/seine Wahlstation beim Arbeitsgericht in Göttingen absolviert hat und gibt ihre/seine persönlichen Eindrücke aus dieser Zeit wieder.
Was sind die Tätigkeitsschwerpunkte des Bereichs?
- Klassisches Arbeitsgericht, das Gericht ist recht klein, sodass die Kammern keine Spezialisierungen aufweisen.
- In den Prozessen geht es überwiegend um Individualarbeitsrecht.
- Kollektivarbeitsrecht kam nur selten vor.
Was waren deine Aufgaben?
- Vergleichbar zu der Zivilstation, also primär das Verfassen von Urteilsentwürfen.
- Dazu nehmen Referendare – wie in der Zivilstation – an den Güte- und Kammerterminen teil.
- Als Referendar hatte ich die Möglichkeit, einen Gütetermin zu leiten, wobei dies auch häufiger möglich gewesen wäre.
Wie sah ein typischer Arbeitstag aus?
- Auch der Arbeitstag ist sehr ähnlich zu der Ausgestaltung der Zivilstation.
- Ich war an zwei Tagen in der Woche vor Ort, an einem Tag fanden die Gütetermine statt, an dem anderen Tag die Kammertermine (Vorsitzende und ehrenamtliche Richter).
- An den Tagen, an denen ich bei Gericht war, hat meine Ausbilderin nach den Güte- bzw. Kammerterminen meine Urteilsentwürfe mit mir besprochen.
- Die Urteile, die ich entworfen hatte, habe ich wie in einem Aktenvortrag präsentiert, was eine gute Vorbereitung für den Aktenvortrag war, da man sich an das kompakte Darstellen von juristischen Fällen gewöhnt.
Was hat dir besonders gut gefallen?
- Sehr guter Überblick über das Arbeitsrecht.
- Wer im Arbeitsrecht arbeiten möchte bzw. den Aktenvortrag halten möchte, bekommt einen idealen Einblick in das gesamte Arbeitsrecht und insbesondere in die Teile des Arbeitsrechts, die besonders praxisrelevant sind.
- Aufgrund der vielen kürzeren Gerichtsverfahren ist die Station sehr abwechslungs- und erkenntnisreich.
Was hat dir nicht gefallen bzw. wo siehst du Verbesserungsbedarf?
- Man bekommt häufig nicht das gesamte Verfahren mit, weil die Verfahren länger als die Station dauern.
- Die Entscheidung des Gerichtes ergeht schon am Ende des Sitzungstages (anders als in der ordentlichen Gerichtsbarkeit), sodass teilweise vorbereitete Entscheidungsentwürfe von Referendaren nicht benötigt werden, weil die Parteien einen Vergleich schließen, sodass man „für die Tonne“ gearbeitet hat.
Wie zeitintensiv war die Station?
- Die Termine bei Gericht nehmen üblicherweise nicht den gesamten Arbeitstag in Anspruch.
- Somit kann man sich an den Tagen, an denen man bei Gericht ist, nachmittags noch dem Schreiben von Urteilen oder der Prüfungsvorbereitung widmen.
- Insgesamt nimmt die Station ca. 3 Arbeitstage in der Woche ein.
Gibt es besondere Ausbildungsangebote, wenn ja welche?
- Aktenvortragstraining (s.o.).
- Darüber hinaus keine weiteren Ausbildungsangebote.
- Allerdings erhält man im Laufe der Station einen guten Einblick in das materielle Arbeitsrecht, sodass insoweit die Station insgesamt eine gute Wiederholung im materiellen Recht darstellt.
Wie weit im Voraus wurde sich auf die Station beworben?
- 6 Monate.
Wie würdest du die Station bewerten? (Skala: 1-10; 1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut)
- 9, wenn man Arbeitsrecht spannend findet ;-)
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