Berufseinstieg
Gehalt Richter

Gehalt als Richter

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Julian Greth
Aktualisiert am 
18.3.2024
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Je nach Bundesland erhalten Richter ein „Einstiegsgehalt“ in Höhe von 4.472 bis 4.820 Euro pro Monat. Die Besoldung von Richtern ist grundsätzlich Ländersache, weshalb die Höhe variiert.
  • Die Besoldung steigt mit zunehmender Seniorität und/oder dem Aufstieg an ein höheres Gericht. Die meisten Richter verdienen am Ende ihrer Karriere zwischen 7.000 und 9.000 Euro pro Monat.
  • Richter müssen keine Sozialabgaben zahlen, sodass die Abzüge vom Bruttogehalt deutlich niedriger sind als bei Angestellten. Bei einem Bruttogehalt von 4.800 € im Monat beträgt das Nettogehalt ca. 4.000 €, während es bei einem Angestellten in der Privatwirtschaft bei ca. 3.000 Euro liegen würde.

Wie viel verdient ein Richter?  

Das Einstiegsgehalt als Richter beträgt ca. 4.700 € brutto im Monat. Die Besoldung von Richtern ist Ländersache. Deshalb unterscheiden sich die Einstiegsgehälter von Richtern je nach Bundesland.  

Wie entwickelt sich die Vergütung von Richtern?

Die Vergütung von Richtern ist einerseits nach Besoldungsgruppen (R1 bis R8) unterteilt. Je höher die Besoldungsgruppe ist, desto höher ist das Einkommen von Richtern. Gleichzeitig sind die unteren Besoldungsgruppen, also R1 und R2, noch einmal in Vergütungsstufen unterteilt. Dabei gilt, je höher die Vergütungsstufe, desto höher ist das Gehalt. Richter fangen in der Regel in der Besoldungsgruppe R1 an. Die Vergütungsstufe steigt mit der Berufserfahrung automatisch an. Die Besoldungsgruppe steigt durch Beförderungen.

Zusätzlich zum Grundgehalt erhalten Richter in Abhängigkeit von ihrem Familienstatus (verheiratet/Anzahl der Kinder) noch Familienzuschläge in Höhe von einigen hundert Euro.

Einstiegsgehalt & Maximalgehalt Richter in der Besoldungsgruppe R1

Wie hoch ist das Nettogehalt eines Richters?

Das Nettogehalt eines Richters ist deutlich höher als das Nettogehalt eines Angestellten mit einem gleich hohen Bruttogehalt. Richter haben deutlich geringere Abzüge von ihrem Bruttogehalt als Angestellte. Richter erhalten im Alter eine Pension, sodass Richter keine Beiträge zur Rentenversicherung zahlen müssen. Dazu sind Richter in der Regel privat krankenversichert und erhalten vom Staat eine Beihilfe, welche die Kosten der privaten Krankenversicherung anteilig abdeckt. Die Beihilfe wird zusätzlich zur Besoldung gezahlt.  

Beispiel: Ein Richter mit einer Besoldung von 4.800 € brutto im Monat hat steuerliche Abzüge in Höhe von ca. 767 € im Monat, sodass das Netto-Gehalt des Richters 4.033 € beträgt. Davon sind zwar noch die Kosten für die private Krankenversicherung abzuziehen, diese betragen allerdings in der Regel deutlich unter 100 € im Monat. Als Angestellter hätte man dagegen bei einem Bruttogehalt von 4.800 € zusätzliche Sozialabgaben von ca. 1.000 €, sodass das Nettogehalt ca. 3.000 € betragen würde. Um ein Nettogehalt von 4.000 Euro zu erhalten, müsste ein Angestellter in der Privatwirtschaft fast 6.700 € im Monat verdienen.

Wie viel verdient ein Richter am Amtsgericht und was verdient ein Richter am Landgericht?

Ein Richter am Amts- oder Landgericht erhält R1. In Hessen verdient ein Richter am Amts- oder Landgericht (R1) je nach Dienstalter zwischen 4.893,97 Euro und 7.455,56 Euro.  

Steigt man auf der Karriereleiter der Justiz durch Beförderungen auf, und wird zum Beispiel zum Vorsitzenden Richter am Landgericht oder zum Vizepräsidenten eines Amtsgerichts ernannt, erhält man R2. In Hessen verdient man dann zwischen 6.144,52 Euro und 8.136,84 Euro.

Grundgehalt Richter Besoldungsgruppe R1

Wie hoch ist das Gehalt von Richtern nach 20 Jahren?

Alle zwei bis vier Jahre steigt man eine Stufe auf, sodass man nach 18 Dienstjahren beim maximalen Gehalt von 7.455,56 Euro angelangt ist. Bei diesem Gehalt handelt es sich um das "Mindestgehalt", wenn der Richter nicht befördert wurde. Wurde der Richter hingegen zum Vorsitzenden Richter am Landgericht oder zum Oberlandesgericht befördert, dann steigt das Gehalt zusätzlich an.

Wie viel verdienen Richter an am Oberlandesgericht?

Auch als Richter am OLG fällt man in die Kategorie R2. Das gilt auch für Richter an anderen Obergerichten. Am Beispiel Hessen bedeutet dies ein Gehalt zwischen 6.144,52 Euro und 8.136,84 Euro.  

Erst als Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht steigt man in die Besoldungsgruppe R3 auf. Dann verdient man in Hessen 8.954,29 Das gleiche Gehalt bekommen im übrigen auch Präsidenten von kleinen Amts- oder Landgerichten.  

Wie viel verdienen Richter am Bundesgerichtshof?

Die Besoldung von Richtern am Bundesarbeitsgericht, Bundesfinanzhof, Bundesgerichtshof, Bundespatentgericht, Bundessozialgericht und Bundesverwaltungsgericht richtet sich nach dem Bundesbesoldungsgesetz.  

Am „schlechtesten“ bezahlt werden Richter am Bundespatentgericht, diese erhalten lediglich R2. Als Vorsitzender Richter am Bundespatentgericht erhält man 9.603,10 Euro (R3) und der Präsident des Bundespatentgerichts erhält sogar R8 also 13.294,99 Euro.

Die Richter an den anderen Bundesgerichten erhalten R6, das sind aktuell 11.372,63 Euro pro Monat. Als Vorsitzender Richter an einem der Bundesgerichte wird man nach R8 vergütet, was 12.548,95 Euro monatlich entspricht. Die Präsidenten der Gerichte erhalten mit 16.084,36 Euro monatlich (R10) am meisten.

Grundgehalt Richter Besoldungsgruppe R2 bis R10

Was verdient ein Richter am Bundesverfassungsgericht?

Ein Richter am Bundesverfassungsgericht verdient 2024 16.084,36 Euro im Monat. Die Vergütung der Richter am Bundesverfassungsgericht ist in einem eigenen Gesetz geregelt, dem Gesetz über das Amtsgehalt der Mitglieder des Bundesverfassungsgerichts. Demnach erhalten Richter am Bundesverfassungsgericht das gleiche Gehalt wie die Präsidenten der Bundesgerichte.

Der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts erhält eineinsechstel des Grundgehalts des Staatssekretärs (Besoldungsgruppe B 11), dies sind aktuell 18.765,08 Euro.  

Der Präsident erhält das gleiche Grundgehalt wie ein Bundesminister. Laut § 11 BMinG erhalten Bundesminister Amtsbezüge „in Höhe von eineindrittel des Grundgehalts der Besoldungsgruppe B 11 erhalten. Deshalb verdient der Präsident des Bundesverfassungsgerichts ca. 21.440,45 pro Monat.

Wer legt das Gehalt von Richtern in Deutschland fest?

Seit der Föderalismusreform 2006 sind grundsätzlich die Länder für die Besoldung von Richtern der Länder zuständig. Jedes Bundesland legt als selbstständig fest wie hoch das Gehalt für Richter an den Amts-, Lands- und Oberlandesgerichten des Bundeslandes ist. Auch für die Besoldung der Richter an den Arbeits-, Sozial-, Finanz-, Verwaltungs-, und Landesverfassungsgerichten sind die Länder zuständig. Es gelten die jeweiligen Besoldungsgesetze der Länder, zum Beispiel das HBesG.

Für Richter des Bundes ist hingegen der Bund zuständig. Für Sie gilt das Bundesbesodlungsgesetz (BBEsG).

Häufig gestellte Fragen

Wie hoch ist das Einstiegsgehalt von Richtern?
Das Einstiegsgehalt von Richtern beträgt ca. 4.700 Euro brutto im Monat. Die genaue Höhe ist in den Bundesländern unterschiedlich. Das Gehalt von Richtern steigt im Laufe des Lebens, zum einen aufgrund der steigenden Berufserfahrung zum anderen steigt das Gehalt von Richtern bei Beförderungen. Richter, die Führungspositionen übernehmen, etwa als Gerichtspräsident, können Gehälter von über 10.000 Euro im Monat erreichen.
Wie viel verdient ein Richter am Bundesverwaltungsgericht?
Ein Richter am Bundesverwaltungsgericht verdient aktuell 11.372,63 Euro pro Monat.
Wie viel verdient ein Richter am Bundesarbeitsgericht?
Ein Richter am Bundesarbeitsgericht verdient aktuell 11.372,63 Euro pro Monat.
Wie viel verdient ein Richter am Bundesfinanzhof?
Ein Richter am Bundesfinanzhof verdient aktuell 11.372,63 Euro pro Monat.
Wie viel verdient ein Richter am Bundesverfassungsgericht?
Richter am Bundesverfassungsgericht verdienen 2024 16.084,36 Euro im Monat.