Wahlstation bei der Deutschen Botschaft in Washington D.C.

Kein Angabe
Washington D.C.
Abteilung für Wirtschaft und Wirtschaftspolitik
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Arbeitsatmosphäre
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Work-Life-Balance
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Ausbildung
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Einblicke
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Gehalt
0
€ / Wochen­arbeitstag
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Solange man nicht m Konsularwesen landet, ist die Arbeit fast ausschließlich politisch und nicht juristisch. Gerade in Washington ist man am Puls der Weltpolitik. Das ist inhaltlich sehr, sehr spannend.
  • Die Mitarbeiter sind allesamt sehr freundlich und können interessante Geschichten aus der ganzen Welt erzählen.
  • Die Station ist mit 5 Arbeitstagen pro Woche und Arbeitszeiten, die auch in die späten Abendstunden reichen können, relativ zeitintensiv.

Erfahrungs­bericht

Der nachfolgende Bericht basiert auf den Erfahrungen einer Referendarin/eines Referendars, die/der ihre/seine Wahlstation in der Deutschen Botschaft in Washington D.C. absolviert hat und gibt ihre/seine persönlichen Eindrücke aus dieser Zeit wieder.

Was sind die Tätigkeits­schwerpunkte des Bereichs?

  • Die Wirtschaftsabteilung der großen deutschen Botschaft setzt sich nicht aus Beamten des Auswärtigen Amts zusammen, sondern aus Vertretern verschiedener Fachministerien zusammen (Wirtschaft, Finanzen, Umwelt, Landwirtschaft, Forschung, Verkehr).
  • Die Tätigkeit der Wirtschaftsabteilung hat zwei Schwerpunkte.
  • Einerseits sollen Arbeitsbesuche von Vertretern der Fachministerien vorbereitet werden. Dazu müssen Gesprächspartner in der US-Administration identifiziert, Sprechzettel vorbereitet und Reiseabläufe organisiert werden.
  • Andererseits wird über sog. DKORs (Diplomatische Korrespondenzen), also offizielle Verlautbarungen einer Botschaft nach Deutschland, über wirtschaftliche und wirtschaftspolitische Entwicklungen im Gastland berichtet. Dazu führt man Gespräche mit Personen aus der Administration, der Wissenschaft und der Wirtschaft und wertet Dokumente aus.

Was waren deine Aufgaben?

  • Ich habe vor allem mit den zuständigen Mitarbeitern für Energiepolitik, Agrarpolitik, Verkehrspolitik und Wissenschaftspolitik gearbeitet.
  • Der Schwerpunkt meiner Arbeit war der Entwurf von DKORs zu Themen wie dem Export von Flüssiggas, einem Supreme Court Urteil zur Sauenhaltung in Kalifornien, der Elektrifizierung des Lkw-Verkehrs und der Wissenschaftslandschaft der USA im Bereich carbon capture. Ich durfte aber auch eine kurze Rede für die Botschafterin schreiben. Außerdem habe ich einen Landesminister zu einem Besuch im US-Energieministerium begleitet. Lowlights der Arbeit war das wiederholte Zusammenstellen von CVs von Gesprächspartnern der Botschafterin.
  • Bei den Abendveranstaltungen ist man überwiegend mit organisatorischen Aufgaben betraut (Einlasskontrolle, Gäste empfangen und über das Gelände führen, große Geländewagen beim Parken einweisen.

Wie sah ein typischer Arbeitstag aus?

  • Offiziell soll ein Referendar 40 Stunden/ Woche arbeiten. Die Arbeit soll zwischen 8 und 9 und zwischen 16 und 17 Uhr enden. Dreimal in der Woche findet eine „Morgenrunde“ mit allen Beamten des höheren Diensts, dem BND-Stab und dem Militärstab statt, in dem die Entwicklungen und Veranstaltungen der Woche besprochen werden.
  • Allerdings finden in der Botschaft viele Abendveranstaltung statt, zu deren Betreuung die Referendare gern herangezogen werden. Das kann dazu führen, dass der Arbeitstag erst zwischen 20 und 23 Uhr endet. Am Tag danach kann man zwar später kommen/ früher gehen, aber je nach Arbeitsauslastung ist das nicht immer möglich.
  • Zum Mittagessen geht man entweder mit den anderen Referendaren, Praktikanten oder mit einzelnen Mitarbeitern. Feste Teamevents gibt es nicht. Allerdings kann es sein, dass ein Betriebsausflug oder Abteilungsausflug in die Stationszeit fällt.
  • Die Arbeitskultur ist anders als in einer Kanzlei, insofern, als es völlig unüblich ist, zwischendurch eine Kaffeepause einzulegen. Im Wesentlichen wird bis auf die 45 bis 60 min Mittagspause durchgearbeitet.
  • Die Abendveranstaltungen sind immer interessant. Vom Besuch der Berliner Philharmoniker über ein Winetasting bis hin zu Besuchen von Granden der demokratischen Partei war alles mit dabei.

Was hat dir besonders gut gefallen?

  • Solange man nicht m Konsularwesen landet, ist die Arbeit fast ausschließlich politisch und nicht juristisch. Gerade in Washington ist man am Puls der Weltpolitik. Das ist inhaltlich sehr, sehr spannend.
  • Die Mitarbeiter sind allesamt sehr freundlich und können interessante Geschichten aus der ganzen Welt erzählen.
  • Washington DC ist eine tolle Stadt mit einem umfangreichen kulturellen Angebot. Außerdem ist sie ein guter Ausgangpunkt für Roadtrips ins ländliche Amerika oder Ausflüge in andere Ostküstenstädte.

Was hat dir nicht gefallen bzw. wo siehst du Verbesserungsbedarf?

  • Auch eine deutsche Auslandsvertretung ist eine Behörde mit strikter Hierarchie und Entscheidungsabläufen.
  • Es ist aber erhellend, auch diesen Aspekt der Arbeit kennenzulernen, nicht nur, aber insbesondere wenn man mit dem Gedanken an einer Karriere in der Ministerialbürokratie spielen sollte.
  • Keine Vergütung. Für eine Station in Washington DC braucht man belastbare finanzielle Rücklagen. Mit Lebenshaltungskosten von 1500 bis 2000 Dollar im Monat kann man schnell rechnen.

Wie zeitintensiv war die Station?

  • 5 Arbeitstage die Woche für mindestens 3 Monate.
  • 2 Wochen Urlaub.
  • 2 Studientage pro Monat (die man auf jeden Fall nutzen sollte, sei es zum Studium, sei es zum Reisen).

Gibt es besondere Ausbildungs­angebote, wenn ja welche?

  • Keine Ausbildungsangebote.
  • Für (selbst zu organisierende) Besuche bei einer anderen internationalen oder nationalen Institution in Washington DC (Weltbank usw.) wird man von der Arbeit freigestellt.

Wie weit im Voraus wurde sich auf die Station beworben?

  • Die Bewerbung für eine Station an einer deutschen Auslandsvertretung erfolgt spätestens 7 Monate vor Beginn der Station zentral beim Auswärtigen Amt.
  • Man bewirbt sich nicht direkt bei einer Auslandsvertretung, sondern kann bis zu 20 Wünsche angeben.
  • Man hat keinen Einfluss darauf, in welcher Abteilung der Botschaft/ des Konsulates man verwendet wird (Politik, Wirtschaft, Presse, Kultur, Konsularwesen).
  • Je nach Einsatzort unterscheidet sich der Arbeitsalltag stark. In den großen Auslandsvertretungen (Washington D.C., Beijing, Paris, London etc) wird stärker inhaltlich gearbeitet als in kleinen Auslandsvertretungen oder Konsulaten.

Wie würdest du die Station bewerten? (Skala: 1-10; 1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut)

  • 8